292 Allgemeine Erdkunde.
Andorra und Goust in den Pyrenäen und die schweizerische Eid-
genossenschaft.
Europa hat beinahe an 100 selbstständige Staaten, davon sind
drei Kaisertümer: Oesterreich, Rußland (Czaar), Türkei
(Sultan); — sieb enzehn Königreiche: Frankreich, Spanien,
Großbritannien, Dänemark, Schweden, Norwegen, beide Sicillen,
Portugal, (Polen), Preußen, Sardinien, Baiern, Würtemberg,
Sachsen, Nordniederland, Hannover, Belgien, Griechenland. Un-
gern, Böhmen, Galizien, Dalmatien, Polen, Lombardien, Jllyrien,
Ireland, Schottland sind nicht durchaus selbstständig, sondern mit
anderen unter einem Regenten vereinigt;— eine g eistli che Wahl-
monarchie, der Kirchenstaat; — acht Großherzogthümer:
Toscana, Baden, Hessen-Darmstadt, (Luxemburg), Sachsen-Weimar,
Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg; — ein
Kurfürstenthum: Hessen-Kassel; — dreizehn Herzogtü-
mer: Braunschweig, Nassau, Sachsen-Koburg - Gotha, Sachsen-
Meiningen-Hildburghausen, Sachsen-Altenburg, Anhalt-Dessau, An-
Halt-Bernburg, Anhalt-Köthen, (Holstein,Lauenburg), Modena, Lucca,
Parma; — zwölf Fürstenrhümer: Schwarzburg-Rudolstadt,
Schwarzburg-Sondershausen, Hohenzollern-Hechingen, Hobenzollern-
Sigmaringen, Waldeck, Reuß ältere und Reuß jüngere Linie, Lippe-
Detmold, Schaumburg-Lippe, Liechtenstein, Monaco und Neufcharel,
das zugleich einen Kanton der schweizerischen Eidgenossenschaft bil-
det; — eine Landgrafschaft: Hessen-Homburg; — eine
souveraine Herrschaft: Kniphausen. — Sodann die obenge-
nannten zehn Freistaaten.
I. West-Europa.
Königreich Portugal.
Lage 8^° bis etwa 12° östlicher Länge und 36° 55' nörd-
licher Breite. Gränzen. — Ausdehnung: von Melgasso
am Minho bis Faro in Algarve, 78 M., von Eampo Mayor in
Alentejo bis zum Kap la Roca etwa 32 Meilen. Etwa 1700
ülmeilen Flächeninhalt. — Hauptgebirge: die Serra
d'estrella. — Ströme: Minho, Lima, Douro, Tejo und Gua-
diana. — Der Boden ist in allen Thälern ungemein fruchtbar,
im Gebirge rauh; das Klima mild und angenehm, weil das
, Land zwischen dem Ocean und den Gebirgen liegt. Hauptpro-
dukte sind Wein, Südfrüchte, besonders Oliven, Korkholz, Seide
und Wolle; Getreide wird vom Auslande zugeführt. Die Bewoh-
ner, etwa 3,440,000, sind ein Mangvolk; im Umgänge mit Frem-
den gefällig und zuvorkommend, gastfrei, zum Theil aber sehr aber-
gläubisch und unglaublich faul, daher der Ackerbau sehr darnieder-
liegt; auch mit Manufakrurwaaren wird Portugal großentheils vom
Auslande versehen. Hauptbeschäftigungen sind Schifffahrt
und Handel. Für den Unterricht wird erst seit etwa einem
Jahre besser gesorgt als früher, wo er ganz in den Händen der
Geistlichkeit war, woher denn auch die große Unwissenheit der Mas-
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
58
B. Das Deutsche Reich.
4. Für st eutu m Reuß j. L.: Ger a.
5. Fürsteittum Schwarzburg-Rudolstadt: Rudolstad t.
6. Fürstentum Schwarzburg-Toudershaufeu: Sondershausen.
7. Großherzogtum Sachsen-Weimar: Weimar, Jena, Apolda, Eisenach.
8. Herzogtum Sachsen-Koburg-Gotha: Gotha, Kobnrg.
9. Herzogtum Sachfen-Meiningen: M e i n i n g e n , Sonneberg.
10. F ü r st e n t u m Woldert: A r o l s e n , Pyrmont.
11. F ü r st e n t u m Lippe: Detmold.
12. F ü r st e n t u m Schaumburg-Lippe: B ü ck e b u r g.
Bon den Provinzen des Königreichs Preußen greifen in die Mitteldeutsche Gebirgs-
schwelle ein: dierheinprovinz,dieprovinzenhessen-Nassan,West-
salen, Hannover, Sachsen und Schlesien.
Iii. Das Norddeutsche Tiefland.
Lage, Umgrenzung, Teile. Das Norddeutsche Tiefland, das etwa
die Hälfte des ganzen Deutschen Reiches einnimmt, setzt sich nach Osten im
Russischen, nach Westen int Holländischen Tieslande fort. Es ist sonach ein Teil des
Rordeuropäischen Tieflandes.
Im Süden bildet seine natürliche Grenze die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle,
im Norden die Nord- und Ostsee.
Durch die Elbe wird das Norddeutsche Tiesland in zwei ungleich große Teile,
in das Westdeutsche und in das Ostdeutsche Tiefland zerlegt.
A. Das Westdeutsche Tiefland und die Nordsee.
Oberflächenform. Nur in der Lüneburger Heide erheben sich einige
Rücken bis zu 170 m; im übrigen ist das Westdeutsche Tiefland nahezu vollkommen
flach wie die benachbarten Niederlande.
K l i m a. Infolge der Nähe des Meeres sind die Winter mild, deshalb
frieren die Nordseehäfen niemals zu und gestatten das ganze Jahr hindurch
Schiffsverkehr, während die Ostseehäfen sich im Winter mit Eis bedecken. Die
Sommer sind kühl. Esherrscht Seeklima.
Bewässerung. Tie bedeutendsten Flüsse sind Weser und Ems.
Die Weser, von ihrer Quelle bis zur Mündung der Fulda W e r r a ge-
naunt (s. S. 47), tritt durch die Westsälische Pforte in die Ebene ein und bleibt vor-
herrschend nach N. und Nw. gerichtet. Ihr einziger bedeutender Nebensluß von der
linken Seite ist die Hunte, welche untechalb Bremen mündet; von der rechten Seite
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
230
dadurch 1848 einen Krieg der Herzogtümer gegen Dänemark, in welchem
jene unterlagen, und durch die Einmischung der Großmächte ward ihre Ver-
einigung mit Dänemark aufrecht erhalten, die uralte Verbindung zwischen
Schleswig und Holstein aber zerrissen. Durch eine jahrelang fortgesetzte Ver-
gewaltigung der Herzogtümer riefen die Dänen endlich nach dem Erlöschen
des Hauses Oldenburg 1863 das Einschreiten des Deutschen Bundes in Hol-
stein herbei, welchem die Befreiung der Herzogthümer durch die beiden deutschen
Großmächte 1864 folgte. Durch den Frieden zu Wien verzichtete Dänemark
auf ihren Besitz.
§. 377. B. Staatskultur. C. Staatseinrichtungen.
Ergibiger Ackerbau, vortreffliche Viehzucht, in Jütland besonders Schaf-
zucht, einträgliche Fischerei, beschränkte Industrie, lebhafter Handel; die gei-
stige Bildung ist vorwiegend dem Praktischen zugewendet. Die Isländer legen
auf Schulbildung großen Werth; Blüthezeit der isländischen Poesie v. 11.
bis 14. Jahrh. Die Edda.
Dänemark ist seit 1849 ein constitutioneller Staat; der Reichstag
(Lands- und Volksthing). König Christian Ix. aus dem Hause Schleswig-
Holstein - Sonderburg - Glücksburg.
§. 378. D. Topographie.
l) Die dänischen Inseln. Auf Seeland: Kopenhagen 155000 E., Resid.,
llniv., eine der schönsten Städte Europas, Bombardement durch die Engländer 1807 ;
das Thorwaldsenmuseum; seit 1516 holländische Colonisten auf der Insel Amager;
Roeskilde ums I. 1000 die größte dänische Stadt; Helsingör am Sund. — Auf
Fünen: Odense (Odin) 14000 E.; — 2) Jütland: Aalborg 10000 E.; Aar-
huus 11000 E.; Fridericia, Festung; Niederlage der Schleswig-Holsteiner 1849.
Die dänisch redenden Districte Nordschleswigs sollen an Dänemark zurückgegeben
werden.
3) Die Nebenländer: a) die Faröer ohne Städte, Thorshavn 900 E., Haupt-
ort; — 4») Island, bis ins 14. Jahrhundert Republik; Lava und Gletscher ver-
mindern mehr und mehr d. kulturfähige Lano; Reikiatvik 1000 E., Hauptst. ; im
Thingwallathal tagt seit dem 9. Jahrhundert jährlich d. Althing; der Hekla und
der Geyser (§. iu); — c) d. Colonien, 2206 sjm. mit 47800 E. (§. 5i4).
y) Großbritannien und Irland.
§. 379. A. Die Grundmacht. I. Das Land.
1) Die Britischen Inseln, 2 große und über 5000 kleine, liegen zw. 50"
und 600 44' n> zw. 12° und 19y3° östl- L., den Kanal und die Nordsee
vom Atlant. Ocean trennend. Die Oceanglieder. Größe: das Britische Reich
in Europa: 5774 (Um. (§. 266). Großbritanniens Küstenlinie 620 M.,
davon die Südküste 75 M.
2) Senkrechte Gliederung §. 288.
3) Hydrographie §. 295. c. 296. a. 300. 3.
4) Jnselklima sehr feucht und darum auffallend mild, im S Mittel-
teil; p. + 9°, im N -f 6,5°. Große Gleichmäßigkeit in der Wärmevertheilung.
Unterschied zw. Winter und Sommer nur 8 —90. Die Südwestspitze liegt in
der Regenzone, das Übrige in der des veränderlichen Niederschlags, kein Punkt
erreicht die Schneeregion. Trüber Himmel, dichte Nebel, häufige Regen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
444
Achter Zeitraum.
wenn Parma, Piacenza und Guastalla an die spanisch -ctru-
rische Familie fallen, Lucca mit Toskana vereinigt werden,
wogegen vom Großherzog von Toskana seine Familicnbcsitzung
Reichstädt in Böhmen an den Sohn Napoleons, den nun-
mehrigen Herzog von Reichstädt, abgetreten ward. —
Die vcrwittwete Königin von Etrurien, Maria Luise, starb
(13. Marz 1824) zu Nom, worauf ihr Sohn, Karl Lud-
wig, ihr in der Negierung von Lucca folgte.
An die Stelle des unter Napoleon mehrmals vergrößerten
Königreiches Italien trat das, von Oestreich in Besitz ge-
nommene, neue lo m b a r d i sch - v en e t i a ni sch e K ö n ig-
reich (7. Apr. 1815). .Von diesem Königreiche wurden der
ehemalige sardinischc Thcil des Mailändischen, das Hcrzog-
thum Modena, und die dem Papste zurückgegcbenen Provin-
zen getrennt, so daß dasselbe ungefähr 4 Mill. Einwohner
umschließt. Doch blieben bei demselben die von der Schweiz
im Jahre 1797 getrennten Landschaften Velclin, Bormio
und Chiavenna, und eine neue Verfassung bestimmte
die innern Verhältnisse dieses, in die beiden Gouvernements
von Mailand und Venedig gctheilten, Königreiches.
Das, von dem ehemaligen Königreiche Italien getrennte,
und nach seiner frühcrn Selbstständigkeit anerkannte, Hcr-
zogthum Modena, mit peggio und Mirandola, er-
hielt, durch den Wiener Congrcß, der Erzherzog Franz
von Oestreich-Este zurück, dessen Vater, der Erzherzog
Ferdinand, mit der Erbtochter des letzten Herzogs von Mo-
dena, Herkules 3, vermählt gewesen war. Gleichmäßig trat
die Erzherzogin Maria Beatrix, die Wittwe des Erzherzogs
Ferdinand, wieder in den Besitz der von ihrer Mutter her-
stammendcn Länder, des Herzogthumö Massa und des
Fürstenthums Carrara.
Gleichzeitig mit der Eröffnung des Feldzuges auf fran-
zösischem Boden im Jahre 1814 hatte Napoleon dem Papste
Nom und Trasimene zurück gegeben, und ihn nach Italien
gesandt. Allein der Wiener Congrcß stellte den Kirchen-
staat beinahe in seinem ganzen vorigen Umfange her; der
Papst erhielt Nomagna, Bologna und Ferrara (nur
mit Ausnahme des am linken Poufer gelegenen Thciles des
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Reichstädt Napoleons Maria_Luise Maria Karl_Lud- Karl Napoleon Oestreich Franz
von_Oestreich-Este Franz Ferdinand Ferdinand Maria_Beatrix Maria Ferdinand Ferdinand Napoleon Nomagna
— 91 —
Sohn dieses Fürstenpaares Heinrich I, ist der Stammvater des jetzigen
Fürstengeschlechts. Der letzte Landgraf des vereinigten Hessenlandes war
der als eifriger Parteigänger der Reformation bekannte Philipp der Groß-
mlltige. Nach seinem Tode wurde das Land unter seine 4 Söhne geteilt.
Die heutigen Großherzöge stammen von dem jüngsten jener 4 Erben ab. Um
die Wende des 19. Jahrhunderts erfuhr der Länderbesitz dieser Darmstädter
Landgrafenlinie mancherlei Verschiebungen. In der „Franzosenzeit" verlor
Hessen zwar bedeutende Gebiete auf dem linken Rheinufer, wurde aber dafür
durch säkularisierte Gebiete geistlicher Fürsten und Besitzungen mediatisierter
Fürsten und Herren bedeutend bereichert und 1806 durch Napoleon zum Groß-
Herzogtum erhoben. Im jetzigen Umfange besteht das Großherzogtum im
wesentlichen seit 1815. Nach' dem Aussterben des Geschlechts der Landgrafen
von Hessen-Homburg 1866 fiel dieses Land vorübergehend an Hessen,
mußte aber nach dem deutschen Kriege 1866 nebst einigen nördlichen Bezirken
von Oberhessen an Preußen herausgegeben werden.
V. Neichsland Llfaß-Lothringen.
(14500 qkm, 1720000 E., 118,5 auf 1 qkrn).
1. Das ^and. Das Reichsland Elsaß-Lothringen umfaßt die süd-
westlichsten Landschaften des Deutschen Reichs und ist fast so groß wie
Baden oder wie das Königreich Sachsen. Es grenzt im N. an das
Großherzogtum Luxemburg, die preußischen Rheinlande und an die
Rheinpfalz. Im O. scheidet der Rhein das Reichsland von Baden;
im S. grenzt es an die Schweiz und im W. an Frankreich.
Hinsichtlich der Ob erfläch eng estalt setzt sich das Reichsland
aus bestimmt ausgeprägten Landschaften zusammen. Elsaß umfaßt
die Südhälfte der linksrheinischen Ebene von dem Schweizer
Jura, hier mit seinen Ausläufern „Elsasser Jura" genannt, und
der Burgunder Pforte bis zur Lauter, die Ostseite dervogeseu
mit dem Elsasser Belchen im S. und der Zaberner Stiege
im N. und greift mit dem Kreise Zabern bis in das Flußgebiet der
Saar über. Lothringen umfaßt die westliche Abdachung der
nördlichen Vogesen und den n. Teil des lothringischen
S t n f e n l a n d e s. Die Bewässerung ist in allen Teilen des Reichs-
landes eine sehr reiche. Die Flüsse gehören ohne Ausnahme dem Strom-
gebiete des Rheins an, der im O. mit einer Strecke von 184 km
die Grenze bildet. Zu deu bedeutendsten Nebenflüssen gehört die Jll
mit der Breusch, die Lauter und die Mosel mit der Saar. —
Ati stehenden Gewässern weist besonders die lothringische Platte viele
Teiche, Weiher und kleine Seen auf.
Das Klima weist in der fruchtbaren Rheinebene ein Jahresmittel
von Kp C. auf. Im Juli beträgt die mittlere Temperatur über 19°;
im Januar sinkt sie selten unter 0°. Die Winde kommen hier vor-
herrschend aus S. und Sw. Im Wasgau nimmt die Temperatur
im allgemeinen mit der steigenden Höhe ab. Höchst bedeutsam ist
das Gebirge als Regenscheide. — In Lothringen haben die Täler
der Mosel und Saar eine mittlere Jahreswärme von 9" C. und darüber;
im übrigeu Teile des Stufenlandes beträgt sie 8° C. und darüber.
Vorherrschend sind West- und Nordwestwinde. Die Niederschläge sind
am geringsten im Moseltale, nehmen aber nach O. zu. Der Weinknltur
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_I Heinrich Philipp Napoleon
13. Die Staaten Mitteldeutschlands.
269
3. Ordnen nach der Einwohnerznhl.
Rheinprovinz, Schlesien. Kgrch. Sachsen, Prov. Sachsen, Westfalen,
Hessen-Nassau, Hessen-Darmstadt, Braunschweig, S.-Weimar, Anhalt, S.-
Meiningen, S.-Eoburg-Gotha, S.-Altenbnrg, Lippe, Reuß j. L., Schwarz-
burg-R., Schwarzburg-S., Reuß ä. L., Waldeck, Schaumburg-Lippe.
4. Angabe der Gebirgszüge und Flüsse.
5. Die Städte: Haupt-, Industrie-, Berg-, Universitätsstädte,
Festungen zz. — Nach der Größe: Großstädte, große Mittelstädte, Mittel-
städte, Kleinstädte.
Verknüpfung:
Wie kommt es, daß in allen Verhältnissen Mitteldeutsch-
lands eine so große Mannigfaltigkeit hervortritt?
1. Worin zeigt sich die große Mannigfaltigkeit Mittel-
deutschlands?
I. Mitteldeutschland, eine natürliche Mannigfaltigkeit.
a) Dieselbe tritt uns entgegen in der Gliederung des Landes. Es zer-
fällt in fünf große Landschaftsgebiete. Welche sind es? Lage derselben?
Gieb ihre Reihenfolge von Westen nach Osten.
b) Jedes Landschaftsgebiet umfaßt ein selbständiges Gebirgssystem.
Welche Gebirgssysteme sind es? Wodurch verschieden? (Streichungsrichtung.)
c) Inwiefern selbständige Gebirgssysteme? Gesteinsbau. Inwiefern
auch hier eine Mannigfaltigkeit? Welche Formation tritt im rheinischen Ge-
birgssystem besonders hervor? Im hessischen? Im thüringischen? Im
sächsischen? Im schleichen? Welche Beschaffenheit weisen die Ebenen, Mulden
und Thalauen auf.
d) In jedem Landschaftsgebiet hat sich ein Stromsystem entwickelt?
Welche sind es? Welche Landschast macht eine Ausnahme? Wie kommt
dies? Welche Unterschiede weisen die Stromsysteme aus? Welche Überein-
stimmuug? Was hat die reiche Entwicklung der Stromsysteme zur Folge
gehabt?
Ausammenfassung: Mitteldeutschland, eine natürliche Mannig-
faltig keit.
a) Fünf große Landschaftsgebiete bilden das mitteldeutsche
Land.
b) Fünf selbständige Gebirgssysteme, durch ihre Streichungs-
richtung voneinander verschieden, durchziehen das mitteldeutsche
Land.
c) Vier Hauptformationen bauen die einzelnen Landschafts-
gebiete mit ihren G ebirgsfystemen und Ebenen auf.
d) Vier reich entwickelte Stromsysteme gliedern die Ge-
birgssysteme in mannigfaltiger Weise.
Ii. Mitteldeutschland, eine politische Mannigfaltigkeit.
a) Eine große Mannigfaltigkeit tritt uns auch entgegen in der Be-
siedelung Mitteldeutschlands. Jede Landschaft ist vorwiegend von einem
deutschen Volksstamme besiedelt worden. Nur in den Grenzbezirken der
einzelnen Landschaften ist die Bevölkerung gemischt. Welche Volksstämme
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
138 Südeuropa. Die türkisch-griechische Halbinsel.
§. 342. Die jetzigen Bewohner Italiens, das in der
Weltgeschichte eine so bedeutende Stelle cinnimt, sind aus sehr
verschiedenen Völkern gemischt, obschon besonders zwei Hauptbe-
standtheile in ihnen hervortreten. Die alten Ureinwohner, die,
obschon ursprünglich in verschiedene Völker getheilt, doch großen-
lheils von einem Stamme und mit der ' ursprünglichen Be-
völkerung der griechischen Halbinsel verwandt gewesen' zu sein
scheinen, sind durch den politischen Einfluß der Römer zu einem
Ganzen vereinigt worden; dazu sind germanische Einwanderer
gekonimcn, besonders die Longob arden im nördlichen Theile.
Außer diesen haben sich zu verschiedenen Zeiten noch andere Völ-
ker in Italien niedergelassen, das von jeher Fremde auffallend
angezogen hat, im Norden Celten (die Gallier), im Süden
Griechen, in geringerem Maaße Normannen, Slaven,
Araber. Diese Mannigfaltigkeit und die vielfachen Wechsel der
politischen Zustande haben, wohin auch die Abwechselung in der
Landesbildung führte, die Entstehung mehrerer Staaten in Italien
bewirkt; das aus der Vermischung der alten Einwohner mit
jenen Fremden hervorgegangene italiänische Volk beurkundet
nur durch- Sprache und Sitte seine gemeinsame Nationalität,
während ihm die politische Einheit fehlt. Im Tieflande liegen
das lombardisch-venetianische Königreich (von Oestreich
abhängig) oder die Gouvernements Mailand und Venedig,
das Königreich Sardinien (oder vielmehr der Hauptheil desselben
die Landschaft Piemont, mit der die Alpeulandschaften Savoyen
und Nizza, das im Apennin liegende Genua und die Insel
Sardinien das Königreich bilden), die Herzogthümcr Parma
und Modena; im mittleren Italien ist der Kirchenstaat, das
Großherzogthum Toskana und das Herzogthum Lucea, den
südlichen Theil bildet die eontinentale Abtheilung des Königreiches
beider Sicilien (dicapel).
§. 343. c) Die türkisch-griechische Halbinsel.
Wenn Spanien seine Einförmigkeit durch das Vorherrschen des
Hochlandes und das Auftreten der immer gleichartigen Naturkor-
men, Italien bei mehr Abwechselung doch noch in dem gemein-
samen Gcbirgslandc eine Einheit zeigte, so tritt in der östlichen,
6300 Qm. großen Halbinsel bei vorherrschender Massenerhebung
(und Mangel an Tiefebenen) eine weit größere Verschiedenheit
hervor. Daraus entspringt eine außerordentliche Theilung im
Einzelnen, welche diese Halbinsel auszeichnet, und die schwierige
Verbindung zwischen den selbständigen Gebirgsdistrietcn wird noch
durch den Mangel an großen Flüssen vermehrt. Auch zeigt sich diese
Mannigfaltigkeit schon in dem Wechsel der Gebirgsdireetioncn, und
danach zerfällt das Land in drei verschiedene, wenn gleich unmit-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
224
Mitteleuropa. Die Bewohner Mitteleuropas.
(So ndershausen und Rudolstadt); auf dem voigtlandischcn
Stufenlande die Fürstentümer Reuß (älterer und jüngerer Linie)
ltnd das Herzogthum Sachsen-Altenburg.
§. 509. Der westliche Theil des niederrhcinischen Tieflandes
und das Rheindclta enthalten zwei selbständige Staaten. Der
eine, das Königreich Holland, bildet die natürliche Verbindung
zwischen Deutschland uiid dein Ocean; seine Bewohner sind wesent-
lich deutsch, und das Reich ist von den übrigen deutschen nur
erst durch historische Verhältnisse getrennt und durch seine Lage
zum Ocean als vorherrschend ein Secstaat in dieser Trennung
von dem eontinentalcren Deutschland erhalten. Der zweite, das
Königreich Belgien, hat eine ähnliche, doch gemischtere Bevölke-
rung, die, (wie auch das Land), den Uebergang von den Deut-
schen zu den Franzosen bildet; auch dieser Staat ist erst spät von
Deutschland und zugleich von dem nahe verwandten Holland ge-
trennt worden und wie dieses für Deutschland von großer Bedeu-
tung als das Vermittelungsglied zwischen ihin und den westeuro-
päischen Monarchien.
(Anni. Die Geschichte Hollands und Belgiens. Die alten Beiger und
Bataver in der Römerzeit; die Länder im Mittelalter bis zu ihrer
Vereinigung im Herzogthum Burgund, ihre späteren Schicksale. Die
republikanischen Elemente daselbst und ihre natürliche Grundlage. Die
Theilung Belgiens in den deutschen und französischen Theil. Vergleich
zwischen dem lombardischen und niederrheinischen Tieflande).
§. 5l0. Im Sw. ist erst seit einigen Jahrhunderten ein
anderer Theil des alten Deutschlands von ihm getrennt worden,
der wie jene Monarchien dort Uebergang zu Rordfraukrcich und
England, so den zu Südfrankreich und Italien bildet. Die Natur
des Alpenlandes hat hier eine große Zerstückelung und (wie in
Holland) die Entstehung von Republiken zur Folge gehabt, .die
den Staatenbund der Schweiz bilden; es sind 22 Kantone,
außer den schon nachgewiesenen (§. 382 ff.) B e r n, Frei bürg,
Waadtland, Genf, Nenfchatel, Solothurn, Basel,
Aargau, Schaffhausen. Auch dieses Land ist für Deutschland
von großer Wichtigkeit, ob es gleich durch seine Weltstellung nicht
geeignet ist, einen ähnlichen Einfluß wie Holland und Belgien
auszuüben.
(Anm. Die Geschichte der Schweiz. Cäsars Helvetier. Das cisjuranßche
Burgund. Die freie Schweiz im Mittelalter und die allmähliche
Ausdehnung von den Urkantonen des Gebirges besonders über das
Hochland. Die Wichtigkeit der schweizer Städte. Die Theilung in
die deutsche, italienische und französische Schweiz).
§. 511. Das östliche Mitteleuropa, das noch viel mehr alö
Deutschland von den Oceanen abgesondert ist, wird überwiegend
von s l a v i sch e n Völkern (P ölen) bewohnt. Doch besaß der
nördliche Theil an der Ostsee seine besonderen, nicht slavischen
Bewohner, die aber mit gänzlicher Aufgebung ihrer Nationalität
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Cäsars
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Mitteleuropas Rudolstadt Rheindclta Holland Deutschland Deutschland Belgien Deutschland Holland Deutschland Hollands Belgiens Burgund Belgiens Deutschlands England Italien Holland Genf Nenfchatel Solothurn Basel Schaffhausen Deutschland Holland Belgien Schweiz Burgund Mitteleuropa Deutschland Ostsee
120
Einwohner, von denen fast 16 Millionen Katholiken, 26 Mil-
lionen Protestanten und '/2 Millionen Juden sind. Die Bewohner
sind zum größten Teil deutscher Abstammung; nur im Osten
wohnen einige Millionen Slawen. Treue, ehrbare Gesinnung,
warmes Gemüt, Fleiß und reger Verstand sind hervorragende
Eigenschaften der Deutschen. — Das deutsche Reich besteht aus
4_ Königreichen: Preußen, 33 eitern, Württemberg und
Sachsen; 6 Großherzogtümern: Mecklenburg-Schwerin und
Mecklenburg-S trelitz, Oldenburg, Sachsen-Weimar,
Hessen-Darmstadt und Baden; 5 Herzogtümern: Braun-
schweig, Anhalt, Gotha, Meiningen, Altenburg;
7 Fürstentümern: Schwarzburg - Sondershausen und
Rudolsstadt, Reuß älterer und jüngerer Linie, Lippe-
Detmold, Schaumburg-Lippe, Waldeck; 3 freien Städten:
Hamburg, Lübeck, Bremen, und dem Reichslande Elsaß-
Lothringen. An der Spitze dieser 26 Staaten steht der
deutsche Kaiser mit dem Bundesrate, d. h. den Vertretern
der Fürsten, und dem Reichstage, d. h. den gewählten Abge-
ordneten des Volkes. Der Vertreter des Kaisers ist der
Reichskanzler. Die Heeresmacht des deutschen Reiches beträgt
in der Friedensstärke über 400,000 Mann, und auf Kriegsfuß
1,200,000 Mann. Die Reichsfarben sind schwarz-weiß-rot.
207. Deutschlands Bodengestaltung.
Die Bodengestaltung unseres Vaterlandes zeigt die größte
Abwechselung zwischen Berg- und Hügel-, Hoch- und Tiefland.
Von Osten nach Westen geht durch ganz Deutschland ein Ge-
birgszug, der bei der Oderquelle in den Sudeten mit dem
Riesengebirge anfängt, im sächsischen Erzgebirge,
Fichtelgebirge, Franken- und Thüringerwald, der
Rhön, dem Vogels berge, dem Taunus sich fortsetzt und
jenseits des Rheines im Hunsrück endet. Den Mittelpunkt
bildet das Fichte lgebirge, von welchem wie Arme eines liegenden
Kreuzes in südöstlicher Richtung das Erzgebirge, in nordwest-
licher der Thüringerwald, in südöstlicher der Böhmerwald
und in südwestlicher der fränkische Jura ausgehen. Zugleich
ist das Fichtelgebirge die Wasserscheide zwischen Donau, Rhein
und Elbe, indem es nach Norden die Saale, nach Osten die
Eger, nach Süden die Naab, nach Westen den Main ent-
sendet. Der genannte Gebirgszug bildet nach Klima, Wasser-
läufen und Volkscharakter die Hauptscheide zwischen Nord- und
Süd- oder Nieder- und Oberdeutschland. Die nördlich
vorgelagerten Berg- und Hügelländer gehen allmählich in die
norddeutsche Tiefebne über. In Oberdeutschland liegen mehrere
Hochebenen, welche von Gebirgswällen umschlossen sind. Die
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
17z Die Apenninen-Halbinsel. ^ 183 Heft
I
fast ganz fehlt; Wiesen 4—5 mal im Jahr gemäht. — Die Riviera und die Seennischen der
Alpen haben süditalienischen Charakter.
b) Süd- (und zum größten Teil auch Mittel-) Italien werden charakterisiert durch die Ol-
bäume, die Agrumen (Zitronen und Apfelsinen), durch Zwerg- und vereinzelt auch Dattel-
Palmen, Lorbeer und Oleander (dazu wie in der Poebene der Wein). Wo die Sommerdürre
durch künstliche Bewässerung (für die man den Boden meist terrassiert) wettgemacht wird,
herrscht eine paradiesische Fruchtbarkeit, besonders auf den Tuffböden, z. B.in Kampanien.—
Die Getreideernte findet bereits im Frühling (in Sizilien Ende Mai, Anfang Juni) statt. Bald
darauf verwandeln sich die Äcker infolge der Regenlosigkeit in verstaubte Steppen, und die
Pflanzenwelt tritt ihren Sommerschlaf an.
c) Über 10 000 qkm Sumpflandschaften (Entstehung s. o.), insonderheit die Maremmen
(— am Meer gelegen) harren noch der Erschließung für einen geregelten Anbau. In den malaria-
freien Herbst- und Wintermonaten werden eifrig Entsumpsungsarbeiteu vorgenommen^). Auch
die einst kulturell hochstehende Römische Kampagna ist von der Malaria verseucht.
Im übrigen s. den Abschnitt „Wirtschaftliche Verhältnisse".
3. Geschichte und Volkstum.
a) (Zur Geschichte.) 1. Die Zeit des Römischen Weltreichs und § 183
2. Die Zeit des „Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation" sind aus dem Geschichts-
Unterricht hinlänglich bekannt. — Je mehr der Einfluß der deutschen Kaiser schwand, desto mehr
entwickelten sich
3. Glanzvolle Republiken und Herzogtümer: die Republik Venedig unter ihren Dogen,
das Großherzogtum Toskana - Florenz unter den kunstfreudigen Medieeern, das Herzogtum
Mailand, das Königreich „beider Sizilien", d. i. Sizilien und Neapel, der Kirchenstaat
unter knnst- und prachtliebenden Päpsten. Das Geistesleben nahm einen großartigen Auf-
fchwnng. Im 14. Jahrhundert blühte die nationale Dichtkunst (Dante um 1300, Petrarca um
1350), das 15. Jahrhundert war das Jahrhundert der Wissenschaften (Humanismus), und im
16. Jahrhundert erreichten die bildenden Künste, insonderheit die Malerei, ihren Höhepunkt
(Lionardo, Michelangelo, Raffael)^). — Zahlreiche nationale Einigungsversuche schlugen fehl
(Cola di Rienzi zur Zeit Petrarcas, Papst Julius Ii. um 1510). Karl V., der die rivalisierenden
französischen Könige niederzwang (Franz I. vonfrankreich vorübergehend in seiner Gefangenschaft),
wurde 1530 als letzter deutsch - römischer Kaiser in Bologna gekrönt.
4. Damit begann die Habsburgisch-spauische Periode (auf Karl V. folgte auch in Italien
Philipp Ii.), die den Zusammenbruch des wirtschaftlichen und geistigen Lebens brachte. (Die Ent-
decknng Amerikas hatte den Übergang des Seehandels an die atlantischen Staaten Europas
zur Folge.)
5. Durch den Spanischen Erbfolgekrieg fiel Italien in der Hauptsache an die Habsburgische
Linie Österreichs. Die Insel Sizilien bekam der Herzog von Savoyen und Piömont, der sie aber
später gegen Sardinien vertauschte und nun das Königreich Sardinien(-Pismont) mit
der Hauptstadt Turin gründete. Ganz Süditalien (Neapel-Sizilien) gab Osterreich an einen
spanischen (bourbonischen) Infanten, um die Pragmatische Sanktion anerkannt zu bekommen. —
Die Neugestaltungen durch Napoleon wurden durch deu Wiener Kongreß wieder beseitigt, der
zugleich Österreichs Vormachtstellung in (Nord-) Italien neu befestigte.
6. Die Einigung Italiens erfolgte 1859 von Sardinien aus unter Beihilfe § 184
Napoleons Iii. und des Freischarenführers Garibaldi. Durch die Befieguug
Österreichs (Schlachten bei Magenta und Solferino) wurde Norditalien,
durch die Verjagung der Bourbonen (1860) Süditalien gewonnen. 1866, als
Osterreich durch den Krieg mit Preußen in Anspruch genommen war, wurde ihm
1) Die Malaria (— böse Luft) beruht auf Bazillen, die durch Mücken übertragen
werden.
2) Dieser Periode gehören auch die Dichter Ariost und Tasso an.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Extrahierte Personennamen: Petrarca Michelangelo Raffael Julius_Ii Karl_V. Karl_V. Franz_I. Franz_I. Karl_V. Karl_V. Philipp_Ii Philipp Napoleon Napoleons